Trend Industrial-Style
Lange Zeit war der sogenannte Industrial-Chic Loftbesitzern vorbehalten: Klar, in ehemaligen Fabrikhallen mit hohen Fenstern fühlen sich Materialien wie Stahl und Beton so richtig zu Hause.
Aber auch in Altbauten lässt sich die bloßgelegte Backsteinwand realisieren. Wer nicht gleich Wände aufstemmen, sondern lediglich Akzente im Industrial-Style setzen möchte, ist mit Accessoires wie modernen Lampen, deren Optik einer nackten Glühbirne gleicht, perfekt beraten.
Wie eine Fabrikhalle zu Großvaters Zeiten
Diverse Manufakturen bieten Möbel und Zubehör im Industrial-Style an. Viel Stahl gehört dazu, geschwärztes Metall, raues Leder, nackter Stein – eben alles, was an eine Fabrik- oder Lagerhalleerinnert. Und das ist weit mehr als die Fabriklampe. So etwa gehören Hocker, wie sie an jeder Werkbank stehen könnten, ebenso dazu wie andere aus schwarzem Metall und dunklem Massivholz zusammengestellte Sitzgelegenheiten oder Tische. Auch Werkzeuge, Koch- und Gartenutensilien, wie sie noch aus Omas Zeiten bekannt sind, passen prima zum Industrial-Look. Faustformel: Die Funktionalität hat Vorrang, das Design kommt ohne jegliches Chi-Chi aus. Alles ist so funktional und reduziert wie möglich. So etwa kann im Arbeitsbereich auf eine separate Pinnwand verzichtet werden, wenn die entsprechende Raumseite mit Magnetfarbe gestrichen wird. Der leicht gräuliche Look, der beim Streichen mit Magnetfarbe immer durchscheint, korrespondiert zudem aufs Vortrefflichste mit der industriellen Farbpalette. Setzt man auf naturbelassene Magnete ohne farbige Plastikumhüllung, hat man sich eine Memowand wie zu Großvaters Zeiten geschaffen.
Akzente in Beton-Optik
Akzente setzen jedoch nicht nur rustikales Holz und kühler Stahl, sondern auch Blickfänge in Beton-Optik. Vom Aschenbecher über die Badezimmergarnitur bis hin zum Blumenkübelbietet das unverwüstliche Material ein ursprüngliches Flair, das heute von Innenarchitekten wieder hoch geschätzt wird. Selbst Kleinmöbel, etwa Beistelltische, werden heute wieder aus Beton gegossen. Für die richtige Portion Wärme sorgt hier beispielsweise eine Kordel aus Naturgeflecht, die als Griff dient. Der Trend geht mittlerweile so weit, dass die Beton-Optik von wesensfremden Materialien nachgeahmt wird. So etwa finden sich Türvorleger oder Wohnzimmerteppiche in Betonoptik. Wer es authentischer mag, setzt auf Fieberglas-Steingemisch. Dieses ist dank seines Steinmehl-Bestandteils echter Stein – durch die Beimischung von Fieberglas aber wesentlich leichter. Das freut immer dann, wenn es darum geht, Möbel und Kübel zu verrücken, etwa beim Frühjahrsputz
Passende Pflanzen für etwas Leben
Blumenkübel mit Fieberglasanteil können aber noch weitaus öfter bewegt werden, weil sie – obgleich ganzjährig witterungsbeständig – sowohl im Außenbereich als auch in den Innenräumen eine gute Figur machen. Besonders hübsch wird das Arrangement, wenn man verschieden große Kübel zu einer lockeren Gruppe zusammenstellt. Dabei können sie auch als Blickschutz auf Balkon, Terrasse oder im Garten dienen. Schon relativ kleine Fieberglas-Blumenkübel, die in etwa je fünfzig Zentimeter Höhe, Breite und Länge haben, können zu einer richtiggehenden Mauer arrangiert werden. Die Bepflanzung mit kleinen Buchsbäumen tut ihr übriges, um sich vor neugierigen Einblicken zu schützen. Neben dieser als klassisch geltenden, edlen Bepflanzung mit Buchs lassen sich die Kübel aber auch mit kleinen mediterranen Bäumen wie Kirschlorbeer oder Zitrusgewächsen bepflanzen. Diese passen besonders toll zur Terrasse, wenn man sich für den Hausbau im mediterranen Stil entschieden hat. Denkbar ist aber auch die Zucht kleiner Olivenbäume oder Palmen – aber auch Gräser, ja, sogar heimische Gemüsesorten fühlen sich im Fieberglas-Steingemisch-Kübel wohl. Für den Industrial Style hat sich Großblättriges bewährt – etwa Philodendron oder Monstera. Manche Händler bieten sogenannte Office-Sets an, die aus beispielsweise Ficus Lyrata, Ficus Benjamina, Ficus Elastica, Palmlilie Yucca und Dypsis Lutescens bestehen. All diese Gewächse harmonieren mit Kübeln im Beton-Look – und sorgen ganz nebenbei für gutes Klima und etwas Lebendigkeit in der industriellen Kühle.